Das Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE) ist eines der führenden Zentren für die Protonenbestrahlung in Deutschland und gleichzeitig das einzige Zentrum für Protonentherapie in Essen sowie der Metropole Rhein Ruhr und Nordrhein-Westfalen. Hier werden Patientinnen und Patienten behandelt, die an einer Krebserkrankung leiden. Und da eine Krebsdiagnose immer von vielen Fragen, Unsicherheiten und Ängsten begleitet wird, hat das WPE 2023 eine Podcast-Reihe aufgelegt. Das Hörangebot bringt Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen und anderen Interessierten die Arbeit des Zentrums und die Therapien auf sehr verständliche und persönlichere Weise näher. Die Expertinnen und Experten vom WPE erläutern Grundlagenwissen zur Therapie, in der Pilotfolge erläuterte Klinikdirektorin Prof. Beate Timmermann zum Beispiel, was Protonen überhaupt sind. Im Mittelpunkt stehen jedoch Patientinnen und Patienten oder auch Angehörige, die von ihren Erfahrungen berichten. Sie machen so Betroffenen Mut für die Zeit der Behandlung im WPE und klären auf Augenhöhe über viele Zusammenhänge und Begleiterscheinungen der Therapie auf.
Impulse
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Essen/Köln (NCT West)
November 2023: Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger besiegelten in Heidelberg die Bund-Länder-Vereinbarung über die gemeinsame Förderung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Essen/Köln (NCT West). Seit Januar 2024 wird das NCT West jährlich mit 13 Millionen Euro vom Bund und weiteren 1,45 Millionen Euro vom Land gefördert.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Hunderttausende Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen werden vom Nationalen Tumorzentrum Essen/Köln profitieren. Hier arbeiten exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die Volkskrankheit Krebs zu besiegen. In Nordrhein-Westfalen finden sie einen starken Wettbewerb und eine hervorragende Infrastruktur – beste Voraussetzungen für erfolgreiche Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Mit der Gründung des Cancer Research Centers Cologne Essen hat Nordrhein-Westfalen eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit als Nationales Tumorzentrum geschaffen. Die Förderung durch den Bund und Aufnahme in den Kreis der Nationalen Centren gegen Tumor ist Anerkennung und zugleich Ansporn, ihre wertvolle Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.“
Die Förderung der Kooperation als NCT ist ein riesiger Erfolg für die Krebsforscherinnen und -forscher in Essen und Köln. Die haben damit die Chance, in die Champions League der Krebsforschung aufzusteigen. Allein in Nordrhein-Westfalen sind Hunderttausende Menschen an Krebs erkrankt, eine Belastung auch für die Angehörigen. Im Jahr 2020 erhielten 55.902 Männer und 52.837 Frauen eine Krebsdiagnose. Im selben Jahr starben 27.619 Männer und 23.973 Frauen an einer Krebserkrankung.
Professor Dr. med. Martin Schuler, Geschäftsführender Direktor des NCT West auf dem Campus der Universitätsmedizin Essen: „Wir sind glücklich, dass wir am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern von der Universitätsklinik Köln mit dem NCT West den Patientinnen und Patienten des bevölkerungsreichsten Bundeslandes direkten Zugang zur Erforschung der neuesten Diagnose- und Behandlungsmethoden der personalisierten Krebsmedizin bieten können.“
Westdeutsches Zentrum für Infektiologie (WZI)
Das Westdeutsche Zentrum für Infektiologie (WZI) hat 2023 10-jähriges Jubiläum gefeiert. 2013 wurde das Zentrum als Koordinationsorgan für alle Institute und Kliniken an der Universitätsmedizin Essen, die sich mit der Erforschung, Prävention, Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten befassen, gegründet worden. Der besondere Nutzen des WZI wurde in den vergangenen Jahren während der Corona-Pandemie besonders deutlich. Die Institution leistete als zweitgrößtes COVID-19-Zentrum Deutschlands einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie.
Deutsche Krebshilfe fördert TACTIC-Projekt
Die Deutsche Krebshilfe investiert 11,8 Millionen Euro in das sogenannte TACTIC-Projekt, an dem Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt sind. Ziel: die präzisere Bekämpfung genetischer Ursachen von Krebs mit neuen Medikamenten. Das Vorhaben vereint Fachleute aus chemischer Biologie, Wirkstoffforschung und Onkologie. Im Zuge des Projekts schließen sich Labore zur Krebs- und Arzneimittelentwicklung zu einem nationalen Zentrum zusammen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, die Transkription zu beeinflussen, das ist ein Teilprozess der Genaktivierung, um spezifisch diejenigen Gene zukünftig regulieren zu können, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind. Statt alle Transkriptionsprozesse zu blockieren, sollen ausschließlich genetische Schalter identifiziert und beeinflusst werden, die mit der Entwicklung eines Krebses in Verbindung stehen. Dieser Ansatz soll zukünftig eine präzisere Intervention gegen Krebs ermöglichen.
Spitzenplätze beim Forschungsoutput
Mit 7.957 Veröffentlichungen in peer-reviewed Journalen, die darüber hinaus auch im Web of Science gelistet sind, belegte die Universitätsmedizin 2023 bundesweit Platz 2, direkt hinter Köln mit 9.166 Publikationen. Mit herausragenden 124.477 Zitationen liegt Essen sogar auf dem ersten Platz und hat damit bereits zum dritten Mal hintereinander alle übrigen Medizinstandorte in NRW (Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster) hinter sich gelassen.